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Einige selbstgestochene Gang-Tätowierungen, die er heute durch seinen Ganzkörper-Ringanzug kaschiert, da er nicht länger stolz auf sie ist, weisen noch auf Alvin Burke Juniors kriminelle Vergangenheit hin. Im Alter von 16 Jahren beging Burke einen bewaffneten Raubüberfall mit Geiselnahme, wofür er zu einer Haftstrafe von 18½ Jahren verurteilt wurde. Wegen guter Führung wurde er allerdings schon nach neuneinhalb Jahren aus dem Gefängnis entlassen (in seiner späteren WWE-Karriere sollte sich seine kriminelle Vergangenheit dadurch bemerkbar machen, dass er nicht mehr in Länder wie Japan einreisen durfte und für die Einreise in andere Staaten ein beglaubigtes Führungszeugnis vorlegen musste). Durch einen Bewährungshelfer, der selbst im Independent-Bereich als Wrestler antrat, fand Burke schließlich seinen Weg zum Wrestling und nahm den Ringnamen Antonio Banks an, unter welchem er in diversen Independent-Ligen und auch bei Total Nonstop Action auftrat.
Nachdem er bei der WWE vorstellig wurde und einige Houseshows und Dark Matches absolvierte, unterschrieb Burke 2005 beim McMahon-Unternehmen und wurde zur Entwicklungsliga Deep South Wrestling geschickt. Bei DSW entwickelte Burke sein Gimmick, mit dem er später auch in den Hauptkader der WWE aufsteigen sollte: Er nannte sich Montel Vontavious Porter (wobei „MVP“ im Sport eine sehr gängige Abkürzung für „Most Valuable Player“, also den wertvollsten Spieler in einer Mannschaft, darstellt) und verkörperte einen arroganten und von sich selbst sehr eingenommenen Heel.
Seinen TV-Einstand bei der WWE hatte MVP im August 2006, als er sich bei SmackDown als „heißester Free Agent im Business“ präsentierte, welcher von mehreren Damen oder Bodyguards begleitet wurde und stets mit General Manager Theodore Long in Vertragsverhandlungen steckte. Ende September war es schließlich soweit und MVPs Agent (der nie im Fernsehen zu sehen war) handelte einen Vertrag aus, der MVP zum (laut Storyline) am besten bezahlten Superstar der WWE machte. So feierte MVP sein Ring-Debüt bei No Mercy 2006, wo er einen Jobber namens Marty Garner besiegen konnte. Beim Entrance trat MVP hierbei durch einen aufblasbaren Tunnel, was zum festen Bestandteil seines Einmarsches wurde.
Nach seinem Sieg forderte MVP stärkere Gegner, woraufhin er von Kane attackiert wurde. Nachdem MVP The Big Red Machine in einem Street Fight und einem Steel Cage Match bei SmackDown überlegen war, wurde Porter von Kane bei einem Inferno Match bei Armageddon 2006 in Brand gesteckt.
Im neuen Jahr machte sich Porter auf die Jagd nach Gold und so forderte er United States Champion Chris Benoit heraus. Im Vorfeld des Matches trat MVP immer wieder gegen Jobber an, die sich als „Heavyweight Champions“ aus Ländern wie Liechtenstein, Honduras oder Äthiopien präsentierten. MVP besiegte sie alle in kürzester Zeit, doch bei WrestleMania XXIII musste er sich dem Crippler geschlagen geben. Ein Rückmatch bei Backlash endete auf gleiche Weise, doch bei Judgment Day konnte MVP einen 2:0-Sieg in einem Two out of Three Falls Match für sich verbuchen und sich somit zum ersten Mal mit Gold schmücken.
Matt Hardy wollte sich nicht so recht mit der Niederlage zufrieden geben, die MVP ihm einige Zeit später in einem Titelmatch beim Great American Bash zugefügt hatte. So entwickelte sich eine Fehde der beiden, in der jeder dem anderen beweisen wollte, dass er der Bessere sei. So traten Porter und Hardy immer wieder in diversen Wettbewerben gegeneinander an, die mit Wrestling nichts zu tun hatten, da MVP aufgrund des bei ihm diagnostizierten Wolff-Parkinson-White-Syndroms (eine Herzrhythmusstörung, welche das Herz schneller als gewöhnlich schlagen lässt) vorerst vom aktiven Wrestling ferngehalten werden musste. So spielten die beiden beispielsweise Basketball gegeneinander, lieferten sich einen Wettbewerb im Armdrücken oder trafen bei Saturday Night’s Main Event in einem Boxkampf aufeinander, bei welchem sich MVP allerdings durch den Profiboxer Evander Holyfield ersetzen ließ, welcher MVP aber nach dem Match ausknockte.
MVP kehrte schließlich in den Ring zurück und behauptete gegenüber General Manager Theodore Long, dass er mit jedem nur denkbaren Partner an seiner Seite den Tag Team Championship gewinnen könne. Long versicherte ihm darauf, dass er ein Titelmatch gemeinsam mit dem Mann bekommen werde, der als nächstes sein Büro betrete. Das war Matt Hardy. Trotz aller Differenzen entthronte das ungleiche Team in der nächsten Woche Deuce ’n Domino, wodurch MVP sich gleich doppelt mit Gold schmücken konnte. MVP spielte sich immer mehr als „Team Captain“ auf und weigerte sich, den United States Title zu verteidigen. Obwohl die beiden im Ring immer mehr miteinander harmonierten, kam es im November 2007 schließlich doch zum Bruch der beiden. So behauptete Hardy, dass MVP den Tag Team Championship nur als Vorwand gebrauche, den Titel nicht gegen ihn verteidigen zu müssen. Am gleichen Abend hatten sie ein Titelmatch gegen The Miz & John Morrison, an welche sie den Titel verloren. Gleich im Anschluss machte Porter die Rückmatchklausel geltend, doch auch das war nicht von Erfolg gekrönt. MVP attackierte seinen Partner Matt Hardy nach dem Match und rief somit eine (Storyline-) Knieverletzung hervor, weswegen Hardy nicht mehr antreten konnte (Hardy musste sich in Wirklichkeit aufgrund einer benötigten Blinddarm-Operation eine Auszeit nehmen).
Während der Abwesenheit Hardys versuchte Porter beim Royal Rumble 2008, die Karriere von Ric Flair zu beenden, was ihm aber nicht gelang. Auch seine Bemühungen im Money in the Bank Ladder Match bei WrestleMania XXIV blieben nicht von Erfolg gekrönt, da Matt Hardy im Verlauf des Matches zurückkehrte und ihn mit einem Twist of Fate von der Leiter beförderte. Bei Backlash kam es schließlich zum Aufeinandertreffen der beiden, in welchem sich Hardy schließlich den United States Championship umschnallen konnte. Mit einer Dauer von 343 Tagen Titelregentschaft hatte MVP den Rekord der längsten Regentschaft als WWE United States Champion aufgestellt.
MVP fehdete daraufhin mit Matts Bruder Jeff, dem er bei Judgment Day 2008 unterlag, doch beim SummerSlam konnte er ihn besiegen. Porter qualifizierte sich für das Scramble Match bei Unforgiven 2008, in welchem sich allerdings Triple H durchsetzen konnte.
Seit August 2008 ging es für MVP allerdings bergab, was sich darin äußerte, dass er kein einziges Match mehr gewinnen konnte. Ganz egal, wer sich ihm stellte – Porter schien immer vom Unglück verfolgt zu sein. Die Folge war, dass er den ihm (laut Storyline) vertraglich zugesicherten Finanz-Bonus im Falle von ausreichenden Siegen nicht mehr ausgezahlt bekam. Die Niederlagenserie fand im Januar 2009 allerdings ihr Ende, als er The Big Show in einem Last Man Standing Match besiegen konnte, wenn auch mit der Hilfe von Triple H. Zwei Wochen später besiegte er Chavo Guerrero und mit neu gewonnenem Selbstvertrauen sprach er die Forderung aus, seinen United States Championship zurück haben zu wollen.
Text: Niklas Schier
(Stand: Februar 2009)
Quelle:bsww.de
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